Bereits zu Schulzeiten, die der gebürtige Wiener in Krems absolvierte, war Erwin Riess theaterbegeistert. Er studierte in Wien, Berlin und Rostock, promovierte zum Dr. phil., war ein exzellenter Politik- und Theaterwissenschafter und Publizist, ab 1983 Rollstuhlfahrer, Behindertenaktivist und ab 1994 freier Schriftsteller. Die Faszination der Bühne bewahrte er sich und verfasste neben Hörspielen, Drehbüchern und Prosa, zu der auch die Romane um den legendären Herrn Groll und seinen Rollstuhl Joseph zählen, immer wieder dramatische Werke.

"Erwin Riess war immer mehr, als man ihm zutraute. Und so war und bleibt er ein großer Niederösterreicher - dokumentiert durch den Literatur-Würdigungspreis des Landes 2002 - und war und blieb er ein großer Liebhaber der Donau", so Gerhard Ruiss in seinem Nachruf auf den Freund und Kollegen.

In einer Collage würdigen Helmut Neundlinger (Leiter des Archivs der Zeitgenossen), Gerhard Ruiss (Dichter), die Musikerin Anna Anderluh - vazierend zwischen Fragilität und experimenteller Vokalimprovisation, die u.a. auf der Autoharp erstaunliche Sounds produziert, und Sylvia Treudl (Weggefährtin) einen großen Schriftsteller.

Wir entbieten Erwin Riess (1957 - 2023) mit größtem Respekt den von ihm geliebten Donaugruß.